Sonntag, 30. September 2012

Und wann bin ich endlich erleuchtet???


Da sitze ich am Sonntagmorgen nach dem Frühstück am Tisch (Kinder bei Oma, Mann ins Wohnzimmer verbannt: "Ich gehe nicht mit spazieren!") mit einer Zeitschrift und dem dringenden Gefühl endlich mal allein zu sein. Außerdem müde, verspannt und ausgelaugt. Und auf einmal taucht die Frage auf: 

Warum machst du eigentlich Yoga? Wofür?

Seit etwa 20 Jahren mache ich nun Yoga - mit Unterbrechungen, aber inzwischen sehr regelmäßg (mind. 5x die Woche je 20 Min +/-. 
So, und was ist? Trotzallem fühle ich mich müde, verspannt und ausgelaugt??? Ich müsste doch fit, super ausgeglichen, entspannt, konzentriert, schmerzfrei oder gar ERLEUCHTET sein???

Folgende Sätze bekomme ich immer mal wieder zu hören: 

"Du müsstest doch tiefenentspannt sein?!"
"Mit dem Rücken hast du doch bestimmt keine Probleme?"
"Mit den Kindern bist du doch bestimmt ganz gelassen?!"
"Wie schaffst du das alles?!"

Oft weiß ich auf die Fragen oder Anmerkungen gar keine Antworten, denn phasenweise ist es so, aber genauso gut bin genervt, angespannt, erkältet oder habe Kopfschmerzen. Ich weiß nur inzwischen besser damit umzugehen! 

Tja und was bringt mir die ganze Yogarei, wenn ich am Sonntagmorgen völlig fertig da sitze?

Warum mache ich denn eigentlich YOGA???
Ok, hier meine Überlegungen. 

  1. Yoga macht mir einfach Spaß
  2. Danach fühle ich mich gut
  3. Ich fühle mich gut, weil ich etwas für mich getan habe
  4. Ich liebe es meinen Körper zu spüren und manchmal an Grenzen zu kommen
  5. Ich liebe es neue Haltungen auszuprobieren, zu erarbeiten und irgendwann zu schaffen (z.B. Spagat - ich weiß, nicht sehr yogisch, dieses leistungsorierntierte Denken)
  6. Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass das Leben dadurch leichter wird (wird es manchmal auch)
  7. Ich finde die Philosophie, die hinter all dem steckt spannend und sie passt zu mir.
  8. Yoga ist manchmal wie ein Arzneischränkchen für mich: Ich suche mir das heraus was ich gerade brauche!
  9. Mir macht es total viel Spaß Yoga zu unterrichten und andere dafür zu begeistern.
  10. Last but not least... okay mir fällt jetzt gerade nichts mehr ein...

Yoga hat ja zum Ziel Körper und Geist in Harmonie zu bringen (der perfekte Zustand dessen wäre die Erleuchtung) ... na ja und vielleicht ist es ja auch eine Form von Yoga: 
Zu erkennen, mir geht es nicht gut, also mal nichts tun, kein Yoga, kein "Rausgehen - obwohl-soo-schönes-Wetter-ist"

Ja, ich glaube, dass ist eine gute Erklärung, das gefällt mir. Vielleicht gehe ich gleich doch mit meinem Mann spazieren: Es ist so schön draußen und mir geht's schon viel besser! Vielleicht bin ich ja doch auf einem guten Weg zur Erleuchtung ;)

Übrigens gerade fällt mir doch noch ein 10. Grund ein: Yoga, um jung zu bleiben!

In diesem Sinne, let's Yoga

LG 
Nicole

P.S. für alle Fans von Vegan for Fit (von Attila Hildmann) Challenge4life
Ich bleibe dran, vielleicht hat die Umstellung auf Vegan (ganz ohne tierische Fette und in diesem Fall gemäßigt Kohlenhydrate, um fitter und gesünder zu werden) auch etwas mit meiner Müdigkeit zu tun. Ich versuche durchzuhalten und werde berichten was daraus geworden ist!
www.challenge4life.de

Sonntag, 23. September 2012

Alles fließt?!

Im Flow sein, mit dem Atem fließen - hört sich doch richtig gut an, oder! 

Klar, beim Yoga, beim Joggen o.ä. kommen wir schon mal in diesen Flow. Tja, und die Yogapraxis sollte uns doch auf das richtige Leben vorbereiten: From the mat into real life! Wenn ich da an den Sonnengruß denke: Mal kriege ich ihn ganz geschmeidig hin, bin ganz im Fluß. Dann wieder gibt es kleine unangenehme Strudel in meinem Fluß und so kleine spitze Steinchen, die mich nicht ganz so gut durch den Sonnengruß kommen lassen:
Vielleicht....
a) ... weil ich eigentlich keine Lust habe
b) ... weil ich an was ganz anderes denke
c) ... weil mein Rücken weh tut
d)... weil meine Kinder plötzlich reingestürmt kommen
e) ... weil (noch schlimmer) das Telefon klingelt und ich ohne nachzudenken hinrenne
f)... weil ich mich sooo steif und unyogisch fühle

Aber wir wissen ja, es bringt gar nichts gegen den Strom schwimmen zu wollen, das kostet nur Kraft, sehr viel Kraft und Energie. Also, wenn es da kleinere oder größere Steinchen gibt (z.B. die Kinder kommen reingebollert: Lieber ganz freundlich antworten und bestimmt auf die Tür verweisen, die sie doch bitte hinter sich schließen mögen :). Okay, wir waren bei den Steinchen und Klippen, wenn es die also gibt, dann lieber drumherum schwimmen und weiter nach vorne schauen, dauert vielleicht etwas länger, aber man kommt ohne Kraftanstrengung ans Ziel. Da lohnt es sich die Frage zu stellen:

"Kann ich an der Sache etwas ändern oder nicht?" Wenn nicht, wie gehe ich dann damit am besten um?!
Es lohnt sich eben nicht mit "Gewalt" oder Sturrsinn an etwas ranzugehen, genauso wenig, wie es etwas bringen würde mit Gewalt in den Spagat kommen zu wollen. Lieber: Immer mal wieder ausprobieren, Muskeln erwärmen, dehnen und vielleicht komme ich auch irgendwann zu der Erkenntnis, dass der Spagat gar nicht das richtige Ziel für mich ist!?

Und noch was, während ich so auf meinem Fluss des Lebens so dahintrieb (nämlich durch die Buchhandlung), habe ich ein Buch von Attila Hildmann entdeckt: Vegan for Fit

Und stellt euch vor, ich als Teilzeitveggie habe es mir gekauft und gleich das erste Rezept ausprobiert:
Zucchini-Spaghetti a`la  Carbonara. So lecker, wirklich. Auch der Lieblingsmann an meiner Seite war begeistert! Ich werde weiterhin berichten.... und hoffe, auf meinem Fluss des Lebens bald fitter, leichter und gesünder und genussreicher dahintreiben zu können (und ganz klar mit besserem Gewissen)!

Und nun fließ schön auf dem Fluss deines Lebens mit Yoga und ohne...

Alles Liebe
Nicole

Mittwoch, 12. September 2012

Ganz einfach

Tja, ich muss gestehen, ich gehe fremd. Nein, nicht mit einem Mann, sondern in Sachen Yoga! Liiert bin ich natürlich immer noch mit dem Vinyasa Yoga (dynamisch, fließend im Flow mit dem Fokus auf die Atmung, eher sportlich), aber ein bisschen habe ich mich auch ins Kundalini-Yoga verliebt. Die Haltungen sind wunderbar einfach, aber sehr dynamisch, so dass die Atmung automatisch tiefer wird. Man führt die Haltungen über mehrere Minuten durch (bis zu 11 Minuten). Neulich habe ich folgende dynamische Haltungen für eine starke Körpermitte (und die können wir ja nun wirklich alle gebrauchen - oder?) geübt:

  1. Lege dich auf den Boden. Beine ausgestreckt. Arme neben dem Körper. Hebe einatmend das rechte Bein. Ausatmend senken. Einatmend links heben, ausatmend senken.                                                --> 3-5 Minuten dynamisch ruhig etwas schneller, so dass der Atem hörbar wird
  2. Eine kurze Pause und dann ziehe die Oberschenkel an den Bauch und umarme ausatmend die Unterschenkel. Einatmend Arme zur Seite öffnen und gleichzeitig die Beine schräg nach vorne ausstrecken (60° Winkel), so dass die Bauchmuskeln gut zu tun haben, aber der untere Rücken noch aufliegt. --> 3-5 Minuten dynamisch, bei der Einatmung mal ans Fliegen denken.
Diese dynamische Abfolge stärkt die Körpermitte, fördert die Aktivität und das Durchsetzungsvermögen
(3. Chakra). Außerdem bringt sie Leichtigkeit in den Alltag, weil die Beine ganz leicht werden. Also, auch zu empfehlen bei schweren oder müden Beinen. 

In diesem Sinne wünsche ich dir ein bisschen mehr Leichtfüssigkeit im Alltag!

Viele Grüße
Nicole

Dienstag, 4. September 2012

Immer und überall

Das tolle an Yoga als Sportart ist, dass es eine Sportart ist, die ich immer und überall ausführen kann. Natürlich ist Yoga keine reine Sportart, klar, aber die Asanas, die Haltungen sind eben doch ein ganzheitliches Programm für den Körper - und zwar das volle Programm: Aufwärmen, Dehnen, Mobilisation der Gelenke, Training und Aufbau von Muskeln! Außerdem macht es wach, beruhigt, fokussiert die Gedankenströme.

 Also je nach dem wonach mir gerade ist, kann ich mein Yogaprogramm so auswählen, wie es meiner Stimmung beliebt. Morgens mache ich total gerne Übungen aus dem Kundaliniyoga (mein Bettkantenyoga) Im Laufe des Tages kommen dann eher die Sonnengrüße und ein paar herausvordernde Haltungen (für's Selbstbewusstsein). Wenn ich spät nachmittags völlig ermattet vom Arbeitstag und manchmal auch genervt von meiner lieben Familie bin (gibt es tatsächlich), dann mache ich beruhigende Atemübungen und Asanas, die den Ruhenerv aktivieren. Tja, und das tolle ist, Yoga kann ich immer und überall machen.

 Ich brauche keine besondere Kleidung und kein Equipment - also, ich jedenfalls nicht. Ich weiß, dass es genug andere gibt, die das anders sehen. Wir haben in den meisten Räumen Teppich, manchmal ziehe ich einfach nur die Hose aus und mache Yoga in Unterwäsche - geht super. Manchmal ist die Hose auch so bequem, dass ich sie anlassen kann. Ach ja, die Strümpfe ziehe ich auf jeden Fall aus. Selbst auf der Toilette in einer Autobahnraststätte auf dem Weg nach Österreich habe ich schon Yoga gemacht: Atemübungen und Asanas für den Nacken-Schulterbereich - Ich gebe zu: Nicht der ideale Ort!

Also, im Stehen kann man wirklich überall Yoga machen. Okay, im Schwimmbad nicht und in der Sauna vielleicht auch nicht unbedingt, aber Atemübungen (Pranayamas) gehen immer! Das ist mein Yoga: Hose aus/Rock hoch, Strümpfe aus und dann Yoga. Block/Gurt? Muss das sein? Nicht unbedingt: Entweder entsprechende Haltungen weglassen oder ein dickes Buch und einen Gürtel zur Hilfe nehmen.
Es gibt also überhaupt keinen Grund kein Yoga zu machen: Los geht's!

Ganz aktive yogische Grüße sendet dir
Nicole

P.S. Hier in meiner Küche haben wir Laminat - da bschweren sich meine Knie und Knöchel doch schon mal - Matten sind also nicht ganz zu verachten ;)